Test  – Claire: Extended Cut

Test – Claire: Extended Cut

Test – Claire: Extended Cut

2
Positiv
83% - 88%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Viele Horrospiele hat die PS Vita nicht gesehen. Deshalb ist es umso erfreulicher, dass Hailstorm Games Claire in ihrer Extended Cut-Fassung auf unseren Handheld bringt. Ab dem 12. September steht das Spiel für 9,99 Euro inklusive Cross Buy im deutschen Store. Wir haben die dunklen Kapiteln aufgeschlagen und sagen euch, wie viel Horror drin steckt.

Hinweis: Horrorspiele sollten Nachts, mit Kopfhörern und alleine in einem Raum gespielt werden. Anderenfalls geht viel Atmosphäre und damit Spielgefühl verloren, was bei diesem Genre sehr wichtig ist. Keine Angst, ihr werdet dabei nicht aufgefressen und komischer Besuch folgt auch nicht.

Alpträume und Zeitsprünge

Claire wurde von Alpträumen heimgesucht als sie im Krankenhaus neben ihrer Mutter aufwacht. Auf dem Weg zu Kaffeeautomaten passieren komische Dinge: Türen sind verschlossen, aufgestellte Kerzen und plötzlich findet man sich auf einem OP-Tisch wieder, welches von einem nicht definierbaren Wesen besetzt ist. Es ist ein verrückter Anfang in die Geschichte von Claire, die mit verschiedene Zeitsprünge zu Kind-, Erwachsen- und Teenagersein anfangen. Bislang habe ich nur ein ganz großes Fragezeichen hinter Claire, ihrer Motivation und dem Spiel: Was ist mein Ziel? Es macht sehr neugierig auf die bizarren Umstände und die kommenden Ereignisse, vor allem aber auf die notwendingen Antworten hinter diesem großem Mysterium. Die Texte sind in Englisch und die Dialoge laufen immer parallel ab, ohne dass das Spiel pausiert. Entscheidungsmöglichkeiten haben sich auch schon ergeben, wobei die Konsequenzen daraus noch nicht ersichtlich sind. Ich bin gespannt, wie all diese Verwirrungen aufgelöst werden. Die Dialoge sind bislang sehr gut geschrieben, auch wenn die Emotionen meiner Claire noch nicht durchscheinen.

Auf der Suche nach dem richtigen Umgang

Da es ein Horror Adventure ist, bekommen wir hier auch ein wenig Spielmechanik serviert, das sehr an Lone Survivor angelehnt ist: Erkundungen im Dunkeln, das Finden von Schlüsseln, ausgehende Taschenlampe. Nach 30 Minuten bin ich auch schon das erste Mal gestorben, weil Claire zu sehr in Panik war. Warum, weiß ich nicht. Es ist jedoch zentraler Bestandteil vom Spiel, dass eure physische Gesundheit mit euer mentalen zusammen hängt – kämpfen kann man hier nicht, nur weglaufen. Was die Panik auslöst und wie ich damit umgehen kann, ist mir aber noch ein totales Rätsel. Ich bin wohl nicht nur auf der Suche nach einem guten Kaffee, sondern auch nach dem richtigen Umgang einer anscheinend sehr instabilen Frau. Gespeichert hatte ich natürlich nicht, weshalb ich nun nochmal von vorne anfangen kann.

Horror-Atmosphäre

Auch bei der Grafik und der Atmosphäre sind viele Elemente von Lone Survivor abgeguckt: Ihr habt eine 2D-Pixel-Optik mit vielen, vielen dunklen Stellen und mysteriösen Erscheinungen und Objekten. Nachts im Dunkeln und mit Kopfhörern ausgestattet habe ich gleich zu Beginn ein beklemmendes Gefühl bekommen, das mein Adrenalinspiegel in die Höhe schießen lies. Schon jetzt gibt es viele Schockmomente und ich ertappe mich dabei, wie ich zu der laut werdenden bizarren Musik erschrecke. Hoffentlich bleibt diese düstere Atmosphäre im Laufe des Spiels erhalten, denn trotz der vielen Paralleln zu Lone Survivor ist das Gefühl aufgrund des anderen Charakters und Settings einzigartig.

Zwischenfazit: Man könnte meinen, dass Claire eine Fortsetzung von Lone Survivor ist: Die Spielmechanik, die Optik aber auch die dunkel düstere Atmosphäre. Die Geschichte scheint ähnlich verrückt zu sein, ist aber in meinem ersten Lauf noch mit zu vielen Fragezeichen bestückt als das ich in irgendeiner Art und Weise dazu einen Eindruck geben kann. Die Dialoge, Claire als Hauptcharakter, das Krankenhaus und die Musik passen jedoch bislang so gut zusammen, dass ich mich auf das weiterer Horror-Abenteuer mit Claire freue.

Test

Nach drei Stunden ist die Geschichte von Claire nun entschlüsselt und das Spiel mit einem A-Score beendet – dem zweibesten Ende im Spiel. Die vielen Parallelen zu Lone Survivor bleiben; Ob diese aber ihr Horror-Versprechen aus der Vorschau halten können, sage ich euch im Test.

Gegenwart oder Vergangenheit?

Bis zum Ende des zweiten Kapitels konnte ich nur erahnen, was mit Claire eigentlich los ist. Erst dann lichtete sich das Netz aus Fragen mit klaren Antworten, die rückblickend im gesamten Spielverlauf versteckt waren und die ich aus Spoilergründen nicht nennen werde. Es ist großer Bestandteil der Erzählung, dass ihr fast bis zum Schluss im Dunkeln gelassen werdet. Die Verwirrung wird perfekt gemacht, indem ständig in den Zeiten gesprungen wird: Mal seid ihr ein Kind, mal Teenager und am häufigsten Erwachsen. Die Geschichte ist düster und mit all den nach und nach aufgelösten Fragezeichen sehr gut erzählt. Mit drei Stunden Spielzeit ist diese auch nicht allzu lang, als dass ihr sie nicht selber entdecken könnt. Achja: Die im Spiel getroffenen Entscheidungen haben tatsächlich Konsequenzen, die sich jedoch nur auf das Ranking am Ende auswirken.

Questen

Mit all den Fragezeichen, die ihr in der verstörenden Welt finden werdet, sind auch einige Puzzle eingebaut, die ihr mit scharfen Verstand lösen müsst; Die Lösungen sind nämlich beiläufig in den Räumen versteckt und erst auf dem zweiten Blick sichtbar – oder auch gar nicht, wie bei mir. Eine kleine Hilfestellung wäre gut gewesen, um den ganzen Try and Error-Spielchen entkommen zu können. Ganz alleine scheint ihr zudem auch nicht zu sein, denn hier und da findet ihr Personen, die bestimmte Objekte von euch haben wollen. Das Suchen und Finden ist daher fester Bestandteil des Spiels, fügt sich aber trotz der fehlenden Abwechslung sehr gut in das Gesamtbild ein. So werdet ihr nämlich gezwungen, die unheimlichen Orte in Claire zu erkunden, um weitere Informationsfetzen aufschnappen oder Schmetterlinge oder nützliche Gegenstände finden zu können. Gestorben bin ich übrigens aufgrund von Schattenwesen, die sich in den Fluren des Krankenhauses breit gemacht hatten. Mein treuer Gefährte Anubis hatte mich darauf aufmerksam gemacht, dass nicht ganz so rationale Dinge geschehen. Anderenfalls hätte ich diese in den dunklen Räumen wohl nicht gesehen.

Gruselatmosphäre

Wie bereits in der Vorschau geschrieben, gruselt sich auch Claire vor den unheimlichen Wesen und dem Ort. Ihr müsst daher nicht nur auf die physische Verfassung achtgeben, sondern auch auf die psychische. Zu knallende Türen, ausgehende Lichter, fremde Geräusche; All das schockt Claire und euch gleichermaßen – nur mit dem Unterschied, dass ihr in Sicherheit seid. Wie aus altbekannten Horrorspielen setzt Claire auf viele Lichtspiele und bizarre Vorkommnisse, die in der Pixelgrafik sehr gut zur Geltung kommen. Die klasse Atmosphäre aus der Vorschau verflacht über das gesamte Spiel etwas, da es sich hauptsächlich auf die besagten Szenen sowie schreckhaften Überraschungen mit entsprechenden Soundgeräuschen hinter dem Labyrinth aus Türen beschränkt. Irgendwann wird man einfach immun dagegen. Das spricht aber nicht gegen die weiter sehr gut gehaltene Szenerie, die ihr in drei unterschiedlichen Welten kennen lernen werdet.

Fazit

Claire: Extended Cut ist ein willkommenes Horrorspiel auf der PS Vita. Die verwirrende Geschichte wurde sehr gut in die bizarre und unheimliche Welt gesetzt, die ihr aufgrund des Abenteuer-Anteils auch noch erkunden müsst. Zwar sind manche Puzzles etwas zu schwer geraten und die Atmosphäre baut zum Ende hin etwas ab. Es ist jedoch ein Horrorspiel, das seinen Aufgaben nachkommt und euch in den dunklen Zeiten mit drei Stunden zwar kurz, dafür aber intensiv beschäftigt.

Daher kann ich Claire: Extended Cut jedem Horrorfan nur wärmstens ans Herz legen, auch wenn die 16,99 Euro in Anbetracht des Spielumfanges etwas zu hoch gesetzt sind.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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10. September 2016 20:50

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22. Oktober 2016 14:00

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