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Test – Atomic Ninjas

Test – Atomic Ninjas

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09.10.2013 – Test

Was passiert, wenn radioaktiver Müll auf Ninjas trifft? Sie mutieren zu Super-Ninjas! Und was passiert, wenn man mehrere davon in einen Topf wirft? Es gibt eine unerbittliche Schlacht!  Das Entwicklerstudio Grip Games hat sich vor allem in der PS MiniS-Szene einen Namen gemacht. 2012 erschien mit Foosball 2012 ihr erstes Indie-Spiel. Ein Jahr später möchten die Jungs und Mädels einen weiteren Schritt gehen und gehen fortan mit Atomic Ninjas auf Spielerjagd. Als reinen Multiplayer-Titel ausgelegt soll der Prügler auf humorvolle Art und Weise schnelle Action auf den heimischen TV und der PS Vita bringen. Wir haben uns in die Schlacht begeben und sagen euch, wie sich die bekloppten Ninjas schlagen.

Achtung Ninjas!

Gleich zu Beginn kommt ihr in die Ninja Akademie, die euch die Grundlagen des Kämpfens vermitteln. Klar ist, dass ihr euch gegen andere eurer Sorte in einer der sieben Arenen behaupten müsst. Dazu stehen euch grundsätzlich zwei Aktionen zur Verfügung: Springen und Kämpfen. Euren Gegner könnt ihr jedoch nie direkt in den Tod stürzen. Stattdessen müsst ihr mit euren Fähigkeiten dafür sorgen, dass sie sterben. Dazu stehen euch dann diverse Mittel zur Verfügung, die je nach Arena variieren. Zum Beispiel befördert ihr sie in einen Abgrund oder einen See, schubst sie ins Feuer oder katapultiert sie in Laserstrahlen. Oder zerstampft sie einfach mit Kisten. Das funktioniert mit einem kräftigen Punch, Ninja-Sternen, Telekinse oder Ninja-Sprüngen. Präzision und Timing sind das A und O, um erfolgreich zu sein. Ihr könnt euch auch an speziellen Orten verstecken und aus dem Hinterhalt angreifen oder sie böse Fallen stolpern lassen. Hier gewinnt derjenige, der am skrupellosesten vorgeht.

Mehr ist manchmal mehr

Eure Fähigkeiten könnt ihr dann in einem der neun Spielmodi unter Beweis stellen.  Darunter findet ihr Klassiker wie Deathmatch und Capture The Flag, die ihr auch Team bestreiten könnt. Aber auch spezielle Modi wie Schatzsuche, King of the Hill oder Beherrschung, in denen ihr Punkte für das Halten von Basen oder der Flagge bekommt. Wer eine Mischung aus allem haben möchte, kann auch den Ziel-Modus wählen. Je nachdem wie lange das Match eingestellt ist (5, 10 oder 15 Minuten), werden zwei bis sechs verschiedene Modi gespielt. Am Ende hat dann derjenige gewonnen, der die höchste Gesamtpunktezahl hat.

Ohne Langzeitmotivation

Wie bereits erwähnt ist Atomic Ninjas ein reiner Multiplayer-Titel. Im Hauptmenü kann man auswählen, ob man ein eigenes Spiel starten oder jemandem beitreten möchte. Davor stellt ihr euren Kämpfer zusammen. Dabei könnt ihr zwischen sieben verschiedenen Ninjas wählen, die jeder für sich eine andere Grundausrüstung hat. Zusätzlich lassen sich Spezialfähigkeiten auswählen wie Unsichtbarkeit, Sprinter oder ein stärkerer Punch, die dem Spieler eine individuelle Spielweise ermöglicht. Die richtige Wahl seines Kämpfers hängt jedoch von der Arena sowie  dem Spielmodus ab. Erstere unterscheiden sich sowohl in der Größe als auch in der Art und Weise, wie man seine Gegner vernichtet. Das Design der Arenen ist gelungen. Leider sind einige dieser Arenen für einen Vier-Spieler-Multiplayer zu groß, dementsprechend leidet auch die Spielaction darunter. Ein viel größeres Problem besteht jedoch in der Langzeitmotivation. Zwar gibt es sogenannte Ninja-Prüfungen, bei denen man bestimmte Aufgaben erledigen muss, sowie einen Rank, welcher mit der gesammelten Punktezahl steigt, doch beide Anreize sind schon nach kurzer Zeit erledigt. Hierbei kann auch nicht der eingebaute Singleplayer-Modus helfen, in dem ihr gegen Bots spielt. Das lange Warten in der Lobby bis ein Spiel gestartet werden kann, fließt ebenfalls mit ein.

2,5D Look

Grip Games hat dem Spiel einen besonderen 2,5D-Look mit 16-Bit-Elementen verpasst. Die Texturen sind alle sauber gezeichnet und variieren von der Oberfläche und Farbauswahl. Effekte wie Nebel, Feuer oder Wasserspritze sind in Kacheln bzw. großen Pixeln aufgebaut, die dem modernen Aussehen einen ungewöhnlichen Kontrast bietet. Insgesamt ist das Spiel grafisch sehr gut anzusehen und versprüht dabei einen grafischen Charme. Der Soundtrack schließt sich dem mit einer kleinen Auswahl an Genres an. Technisch fallen vor allem die lange Verbindungsdauer sowie die häufigen Verbindungsabbrüche negativ auf.  Zwar halten sich diese zwei Kritikpunkte noch in Grenzen, für ein Spiel, welches ein reines Multiplayer-Spiel ist, sind es jedoch sehr wichtige Kriterien.

Fazit: Atomic Ninjas ist ein spaßiges und humorvolles Spiel, welches mit einem ungewöhnlichen Gameplay sowie einem charmanten Aussehen daher kommt. Mit dem Verzicht auf die direkte Eliminierung des Gegners sowie den Spezialfähigkeiten erhält das Spiel eine taktische Komponente, die einen an den Handheld fesselt. Hat man eine Lobby erwischt oder die eigene gefüllt, gehen die veranschlagten Minuten wie im Flug um. Besonders lobenswert sind die vielen, unterschiedlichen Spielmodi, die für jeden etwas bereitstellen. Dieser Titel kämpft auf lange Sicht jedoch mit der Motivation. Es werden leider kaum Anreize geschaffen, das Spiel länger als nötig – und zwar bis zum Einsammeln aller Trophäen – zu spielen. Auch auf der technischen Seite erlaubt sich das Spiel einige schwere Patzer, die einem die Spiellust schnell nehmen können. Das ist sehr schade, denn insgesamt macht Atomic Ninjas einen sehr guten Eindruck, bietet schnelle Action und damit jede Menge Spaß. Gewünscht hätten wir uns einen Single-Player, bei dem man Tekken-artig eine bestimmte  Anzahl an Arena-Kämpfen bestreiten muss.

Abschließend lässt sich sagen, dass man mit dem investierten 9,99 Euro nichts falsch machen kann, auch wenn der Preis für einen reinen Multiplayer-Titel etwas hoch angesetzt ist. Das Spiel ist jedoch Cross Buy und Cross Play, spielen könnt ihr daher sowohl am heimischen TV als auch auf der PS Vita. Empfehlen kann ich Atomic Ninjas jedem, der auf der Suche fordernde und actionreiche Multiplayer-Partien ist.

Lars Leidenschaftlicher Gamer, Ehemann und IT-Berater. Liebt seine PS Vita, seinen Hund und Wordpress. Seit 2011 Redakteur und seit 2013 Administrator und Webmaster von yourPSVita.
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