Test – Army Corps of Hell

Test – Army Corps of Hell

Test – Army Corps of Hell

3
Positiv
60% - 66%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Ihr wollt eine eigene Armee aufbauen und Feinde brutal vernichten? Im echten Leben ist das relativ schwer, aber Square Enix hat mit Army Corps of Hell eine Antwort parat. Die Antwort ist eine Kreuzung aus Pikmin und Overlord, ohne große Puzzlearbeit aber mit viel Tod. Das Spiel ist bereits am 22. Februar 2012 erschienen. Ob ihr bald eure eigene Armee kommandieren solltet, erfahrt ihr in unserer Vorschau.

Kommandant der eigenen Armee

Schon kurz nach eurem Wiederauftauchen als knöchrige Dämonengestalt, kommt ihr zum Ergebnis, dass ihr alleine nie wieder zum Herrscher der Hölle werden könnt. Die beste Lösung ist es, die dumm herumstehenden Goblins, die alleine nutzloser sind als jeder Baum, unter eure Fittiche zu nehmen. Als Anführer der Armee schickt ihr die Schwächlinge in den Kampf und zwar im besten Fall ohne alle Goblins sterben und ohne euch selbst besiegen zu lassen. Dafür könnt ihr zwischen zwei Angriffsmustern wählen: Normaler Angriff und Formationsangriff. Solange ihr in Formation seid, könnt ihr euch aber nicht bewegen, was eine Anfälligkeit für Angriffe mit sich bringt, werft aber dafür eure Goblins viel schneller auf eure Feinde. Wichtig zu beachten sind dabei auch besondere Gefahren in der Spielwelt, wie Feuer und Elektrizität. Diese grillen eure Goblins schnell und ihr solltet diese Stellen tunlichst vermeiden. Wie strategisch das Spiel noch wird, kommt auf die weiteren Gegnertypen an.

Ein Hauch von Monotonie

So interessant das Konzept auch ist, so schleicht sich bereits jetzt ein böses Gefühl bei mir ein: Das Spiel könnte schnell monoton werden. Es ist zwar recht schnell klar, dass man verschiedene Soldaten hat und bekommen wird und es gibt auch verschiedene Gegner, aber alle Level scheinen sich sehr zu ähneln. Insbesondere in Darstellungssachen sind die kleinen Inseln, die die Kampfplattformen abgrenzen, sehr einfach gehalten. Eigentlich unterscheiden sie sich kaum, außer durch die angesprochenen Gefahren. Wie sich das Spielprinzip entwickeln wird, vermag ich hier aber noch nicht festzustellen.

Tatsächlich beeindruckend ist, wie gut sich das Spiel steuern lässt. Der Standardangriff liegt auf der L-Taste, während ihr mit der R-Taste eure Goblins in Formation rücken lasst. Sehr interessant ist dabei das Konzept Items und Power Ups durch das Rückseitentouchpad zu aktivieren. Bisher funktioniert das auch problemlos und das trotz der Geschwindigkeit des Spiels.

Düster aber einfach

Auch die Designkomponente des Spiels lebt von der merkwürdigen Mischung aus interessant und monoton. Überraschenderweise hat mir die Darstellung der Welt sehr gut gefallen; Ich habe selten eine so gute und inhaltlich passende Darstellung der „Hölle“ gesehen. Euer Protagonist, die Gegner und eure einfachen Soldaten passen perfekt in die dämonische Welt. Leider fällt schon jetzt auf, dass die Zahl der Gegner wohl eher überschaubar zu sein scheint, denn bereits jetzt wiederholen sich einige Designs. Gerade unangenehm, wenn alles andere der Welt Leben einhauchen kann. Dummerweise ist die ganze grafische Darstellung, obwohl sie tolle Elemente und Ideen bietet auch zu schwammig. Dasselbe Konzept gilt für die Musik, die die ersten fünf Minuten sehr imposant und passend ist. Danach fängt der Heavy Metal-Soundtrack aber an zu nerven. Insgesamt gefällt mir die düstere Darstellung aber trotzdem.

Zwischenfazit: Army Corps of Hell ist eine interessante Mischung, obwohl Action und Strategie eine der ungünstigsten Genrekombinationen ist, könnte es dieses Gemetzel schaffen eine Emulsion daraus herzustellen. Das Spielsystem kombiniert die Armeefunktion von Overlord und die Wurf- und Sammelmechanik von Pikmin zu einem Gemisch. Während ich das Spielsystem gut und interessant finde, ist die Sache mit der Abwechslung schwierig. Die identischen Inseln und schon jetzt wiederholende Gegner versprechen doch Monotonie nach mehr Spielzeit. Grafisch ist das Spiel mit tollen Ideen ausgerüstet und einem super Soundtrack, der meine angesprochene Befürchtung der Monotonie noch verstärkt. Ich bin gespannt, wie sich das Spielerlebnis von Army Corps of Hell hält, aber bisher gefällt mir das düstere Zerstören sehr gut und die Mischung aus Pikmin und Overlord wirkt bisher trotz einiger Probleme gut gelungen. Bis zu meinem Fazit, hinterlasse ich euch meinen positiven Zwischeneindruck.

Test

Nachdem ich mich durch die verschiedenen Level gekämpft habe und dabei mal mehr und mal weniger Glück hatte, bin ich nun fertig mit Army Corps of Hell – inhaltlich und nervlich. Ich habe euch bei der Vorschau noch einige offene Fragen hinterlassen, diese möchte ich nun beantworten. Nun wird es Zeit den Höllentrohn zu besteigen und euch mein Testergebnis vorzustellen.

Leider monoton

Zu Beginn kann ich direkt feststellen, dass meine Befürchtungen genauso eingetreten sind. Das Spiel ist einfach zu monoton. Das ist fast doppelt ärgerlich, weil eine Menge Potential verloren gegangen ist. Mir gefällt das Spielsystem noch genauso gut, wie in der Vorschau, aber bis zum Ende der Spielzeit gibt es zu wenig Abwechslung. Absolut langweilig werden die Umgebungen, die nur sehr minimale Änderungen haben, mit einer Ausnahme: Fallen. Diese sind etwas variabler in den Leveln, aber leiden unter demselben Problem wie die Gegner in Army Corps of Hell. Es gibt zu wenig unterschiedliche Typen, um das Spiel damit zu füllen. Das Ergebnis ist ein schnell langweiliges Massaker bis zum nächsten Boss, welches nur durch einige der gut platzierten Fallen aufgeheitert wird.

Crafting

Das Crafting-System des Spiels ist recht interessant, auch wenn ihr zu Beginn nur Verbesserungen freischaltet. Später schaltet ihr dann auch Varianten von Waffen und Ausrüstungen frei, deren Auswahl auch tatsächlichen Einfluss auf eure Spielweise hat. Das Crafting ist sehr einfach und ihr müsst nur die notwendigen Items finden. Dazu verarbeitet ihr die Überreste eurer Gegner zu Goblin-Futter. Die kleinen Racker bringen euch dann die Reste ihres Mahls. Selbiges gilt für die Bosskämpfe, aber dazu gleich etwas mehr. Insgesamt ist das Crafting-System ganz gut gelungen, aber lockert das Erlebnis nur sehr bedingt auf.

Tolle Bosse

Wenn Army Corps of Hell eines richtig macht, dann sin des die Bosse. Es gibt kaum etwas epischeres an dem Spiel, als die großen und starken Bosse mit einem Haufen Goblins umzuhauen. Die Bosse reichen von riesigen Behemots bis zu mehrköpfigen Schlangenwesen, die alle eine gewisse Strategie brauchen. Dummweise müsst ihr einige Bosse mehrfach besiegen, um an die Materialien heranzukommen.

Fazit

Square Enix hat einen interessanten Titel mit Army Corps of Hell veröffentlicht. Das Spiel ist vom Konzept her sehr interessant und vermag diese Ideen auch gut zu Papier zu bringen. Nur an der Umsetzung hapert es. Das Management der eigenen Einheiten macht Spaß und erlaubt etwas strategische Tiefe. Dummerweise ist das Crafting nicht überzeugend, was an der Monotonie des Spiels liegt. Diese mischt sich nicht sehr gut mit der Notwendigkeit zu farmen. Die Gegner sind sehr gut gestaltet und insbesondere die Bosse überzeugen mit Variabilität und interessanten Angriffen. Wie aber schon in der Vorschau vermutet, schaffen es die konstant gleichbleibenden Gebiete mich nicht wirklich am Ball zu halten.

Army Corps of Hell hat viele tolle Ideen, die hinter der Monotonie des Spiels zurückbleibt. Trotzdem macht das Spiel tendenziell eher süchtig und ich kann nicht sagen warum.

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24. Februar 2017 17:51

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24. März 2017 15:05

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waldmeister brausesause
25. März 2017 17:23

Dieses Spiel war für mich eine der größten Enttäuschungen in meiner Sammlung zur Anfangszeit der PS Vita – ich konnte mich an einem bestimmten Punkt einfach nicht mehr überwinden, damit weiterzumachen und so liegt es bis heute angefangen irgendwo herum… Es ist einfach VIEL zu eintönig und strotzt nur so vor verpassten Gelegenheiten! Damals waren kaum Gameplay-Videos zu diesem Titel verfügbar, weil sich nach dem Release natürlich alle Let’s Player auf die Blockbuster gestürzt hatten und so hatte ich aufgrund der Screenshots auf ein „Overlord meets Pikmin“ gehofft – mit schönen, ineinander übergehenden Oberwelten und einer ausgearbeitet erzählten Geschichte. Soweit… Weiterlesen »