Test – Akiba’s Beat

Test – Akiba’s Beat

Test – Akiba’s Beat

2
Positiv
60% - 66%

Unser erster Eindruck war

Unsere Bewertung

Vorschau

Die Spieleserie Akiba bekommt ihr drittes Spiel und ihren zweiten Auftritt im Westen. Die Serie von Acquire spielt in Akihabara und der neuste Teil ist zeitlich gesehen nach Akiba’s Trip 1 und 2 angesiedelt. Das Action RPG wurde bei uns von PQube veröffentlicht und zwar am 19. Mai. Ob ihr euch dem Rhythmus von Akihabara anschließen sollt, erfahrt ihr in unserer Vorschau.

Der König der NEETs

Wie der erste Teil der Akiba’s-Reihe spielt Akiba’s Beat in Akihabara, einem Stadtteil von Tokio. Die Otaku-Hochburg hat wieder einige Probleme und es liegt an euch sie zu lösen. Ihr folgt dabei dem Leben von Asahi, der Stolz das NEET-Leben lebt – NEET ist ein Akronym für „Not in Education, Employment or Training“. Dummerweise scheint das Leben nicht ihn für das NEET-Dasein ausgesucht zu haben. Auf seinem Weg durch Akihabara, um sich mit seinem Freund zu treffen, stößt er auf Saki und die Delusions rund um Akihabara. Mitgefangen in dem ewig dauernden Sonntag, bleibt ihm nur wenig übrig, als zum Lakai seiner neuen Bekanntschaft zu werden und das Mysterium zu lösen.

Bisher habe ich zwar noch nicht viele der Hauptcharaktere aus Akiba’s Beat getroffen, aber die Bekannten sind gut gestaltet. Die vielen Dialoge und Zwischenmissionen sind wunderbar geeignet die Profile eurer Teammitglieder auszubauen. Mir macht es auch sehr viel Spaß die verschiedenen Seiten der Charaktere kennenzulernen, weil sie dadurch nicht klischeehaft oder eindimensional wirken.

Kurz und kleingeschlagen

Neben Akihabara spielt Akiba’s Beat in den Delusionscapes verschiedener Menschen. Diese Dungeons sind die Verkörperung ihrer verzerrten Wünsche und Vorstellungen. Die Gestaltung dieser ändert sich je nach Vorstellung des Urhebers, z.B. ist die erste Dungeon von einem Audio-Otaku erschaffen worden. Die Gegner scheinen bisher aber doch recht generisch zu sein. Das trifft leider auch auf das gesamte Kampfsystem zu. Es ist größtenteils ein standardmäßiges Action RPG mit Vorteilen bei Feldangriffen. Sogar Nachteile fühlen sich im Moment aber nicht gefährlich an, weil die Gegner einfach zu schwach sind. Ich könnte mich aufs Ausweichen konzentrieren und abwarten bis meine Begleiter den Kampf erledigt haben. Das Auffälligste am Kampfsystem ist das Kombosystem, welches nur eine bestimmte Menge an Angriffe zulässt, bevor ihr eure Angriffswelle unterbrechen müsst. Das auffälligste Element ist euer verbesserter Modus, der eure Angriffe zur Kampfmusik stärkt. Gerade für Bosse mit viel HP ist das nützlich und bringt etwas Abwechslung in den Kampf. Bisher ist das Kampfsystem noch recht generisch, trotz der einzelnen interessanten Veränderungen. Ich hoffe dass sich dieser Faktor noch verändern wird, weil das auf Dauer etwas eintönig werden könnte, insbesondere wenn die Kämpfe so einfach bleiben sollten.

Die Macht der Musik

Die musikalische Untermalung von Akiba’s Beat ist sehr gut gelungen. Das liegt mitunter an der Möglichkeit eure spezielle Kampfmusik zu wechseln. Auch wenn ihr viele Kampftitel erst einmal freischalten müsst, ist das interessant und erlaubt es mir meine Lieblingsmusik auszuwählen. Aber auch in Akihabara passt die Musik und Stimmung wie eh und je. Schon im ersten Teil war die Musik gut gelungen und auch in Akiba’s Beat verpasst sie der Welt Leben. Grafisch ist das Spiel nicht besonders, aber es gelingt ihm sehr gut die Welt von Akihabara und die verschiedenen Typen darzustellen.

Wie bereits in Akiba’s Trip 2 ist das Erkunden recht spaßig. Akihabara hat sich im Vergleich zum zweiten Teil nur wenig verändert. Auffällig ist nur, dass der Stil des Spiels realistischer gehalten ist, als noch in Undead & Undressed. Leider sind die Ladezeiten auch anders. Akiba’s Beat hat stellenweise etwas längere Wartezeiten als ich mir wünschen würde. Das gilt insbesondere wenn man das Spiel startet.

Zwischenfazit: Ich muss ehrlich sagen, dass ich wegen der komplett neuen Richtung mit einer niedrigen Erwartungshaltung an Akiba’s Beat herangegangen bin. Bisher war diese negativere Grundhaltung nicht gerechtfertigt. Das Spielsystem ist zwar komplett anders als noch im ersten Teil, aber dennoch solide. Gerade das Kampfsystem ist ziemlicher Standard und merkwürdig einfach im Vergleich zum Vorgänger. Die Charaktere sind bisher definitiv ein Highlight, auch wenn Asahi im Moment noch sehr klischeehaft ist. Entscheidend für später wird sein, ob das Kampfsystem noch eine Herausforderung werden kann und in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln wird. Bis dahin verbleibe ich bei meinem positiven Eindruck und arbeite mich durch die nächsten Missionen und Neben-Missionen.

Test

Es ist wirklich schwierig sich ein weiteres Mal hochzuarbeiten. Diese ständigen Sonntage sind wirklich unangenehm für die Arbeit. Vielleicht hat Asahi recht und das NEET-Leben wäre angenehmer. Oh das war knapp, fast wäre ich selbst Opfer meiner eigenen Delusion gewesen. Nach knappen 55 Stunden Akiba’s Beat auch kein Wunder. Zeit den unendlichen Kreislauf zu beenden und euch meinen Test zu bringen.

Gute Struktur

Die Geschichte und Charaktere des Spiels möchte ich gleich zu Beginn des Tests besonders herausstellen. Auch wenn wieder mit vielen Klischees gearbeitet wird, ist die Story sehr gut geschrieben. Sich gleichzeitig mit realistischen Themen und der Entwicklung von sozialen Gruppen auseinanderzusetzen ist alleine schon keine leichte Aufgabe. Acquire hat dazu noch eine ganze Menge Humor und Referenzen gepackt und so eine angenehme Geschichte kreiert. Diese motiviert sehr zum Weiterspielen und ist meines Erachtens das tragende Element des Spiels. Auch die Charaktere haben ein einzigartiges Element an sich. Jeder von ihnen stellt eine Art von Otaku-/Realitätsleugner dar und muss sich im Laufe der Geschichte mit den positiven und negativen Elementen, die solche Illusionen haben, auseinandersetzen. Dabei erfahrt ihr mehr über die anderen Charaktere, wenn ihr die Nebenmissionen macht und bekommt außerdem kostenlose Ausrüstung. Das spart einiges an Geld und entlohnt euch für das Herumgestreune in Akihabara, wobei Asahi und seine Freunde sehr viele Kilometer abrennen. Die Charaktere und Story sind sogar besser gelungen, als die des Vorgängers.

Der Ladestress

Leider hat sich eine dunkle Vorahnung aus der Vorschau als wahr herausgestellt. Die Ladezeiten von Akiba’s Beat sind stellenweise recht lang. Sie bewegen sich noch gerade an der Grenze, dass sie erträglich bleiben. Das Problem wäre jedoch nicht so auffällig, wenn das Spiel nicht bei jedem Kartenwechsel und dem Betreten von Delusionscapes laden müsste. Das führt dann manchmal zu unangenehmen Momenten, in denen ich weitermachen würde, aber noch warten muss.

Repetitiv und doch anstrengend

Zurück zum leidigen Thema des Tests: Dem Kampfsystem. Bereits in der Vorschau habe ich meine Besorgnis für zwei Situationen dargestellt. Fangen wir mit dem Thema: Langeweile an. Essentiell hat sich an dem Problem nichts seit der Vorschau verändert. Es hat sich nur verlagert. Durch die vielen neuen Charaktere und die erlernten Fähigkeiten, hat das Kampfsystem deutlich an Abwechslung gewonnen, aber zeitgleich ändert sich nur recht wenig daran. Die Essenz des Kampfsystem ist es die PS Vita-Tasten so lange wegzuhämmern, bis man keine Aktionspunkte mehr hat, ausweichen und wiederholen. Dazwischen konnte ich noch Skills benutzen, die die Angewohnheit haben, immer dann wenn ich sie tatsächlich brauchen würde, nur wenig Schaden an Gegnern zu verursachen. Der andere Punkt steht im Zusammenhang mit dem Schwierigkeitsgrad der Kämpfe. Diese sind, bis auf die meisten Bosskämpfe ab Kapitel 4, ziemlich einfach und sind selten gefährlich. Die Bosse können euch dagegen wirklich gefährlich werden und erfordern stellenweise sogar den Einsatz von Items. Im Endeffekt ist das Kampfsystem stabil und gut, scheitert aber daran sich in die verrückte Welt und Geschichte einzupassen, was ein definitiver Bruch mit der Reihe ist.

Fazit

Akiba’s Beat ist tatsächlich so bunt gemischt wie Akihabara selbst. Mein Lob für die Charaktere kann ich auch nach der Vorschau erneut bekräftigen und um die gut strukturierte Geschichte ergänzen. Leider sind die stellenweise langen Ladezeiten eine nervige Limitation. Das Kampfsystem ist nach knapp 50 Stunden repetitiv und schlägt in einigen Kämpfen in stumpfsinniges Button-Mashing um, konnte am Schwierigkeitsgrad jedoch noch zugewinnen. Wenn man sich vom Hauptcharakter Asahi abwendet, kann das System etwas lockerer sein, obwohl ich das für wenig zielführend halte. Auch wenn das Kampfsystem die eher schlechte Seite des Spiels darstellt, konnten mich die gut strukturierte Geschichte und die illustren Charaktere überzeugen. Die gut geschriebenen Dialoge und die Komik der bunt gewürfelten Truppe ist für mich der stärkste Aufhänger für Akiba’s Beat gewesen und schlägt den Vorgänger in diesem Bereich um Längen.

Trotz der technischen Limitierungen und des stellenweise eintönig werdenden Kampfsystems, hat mir Akiba’s Beat eine Menge Freude bereitet und ich kann es euch empfehlen, wenn ihr ein solides Rollenspiel mit guten Charakteren sucht.

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19. Mai 2017 18:11

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12. Juni 2017 17:56

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